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Salben selber machen: Was man wirklich braucht (Zubehör & Zutaten)

Luna Herbs_Wildkräuter Blog_Grundrezept: Salben herstellen in 4 einfachen Schritten86

Salben gehören zu den ältesten Heilmitteln der Welt. Ich vermute, dass es daran liegt, weil sie wunderbar schnell und einfach herzustellen sind. Es gibt natürlich unzählige Möglichkeiten, eine Salbe herzustellen. Mein Lieblingsgrundlagenrezept besteht gerade einmal aus zwei Zutaten: Öl und Bienenwachs. Aber dazu später mehr.

Springe zu Rezept

Was sind Salben?

Es gibt zwei Arten von Salben: solche mit Wasseranteil und solche ohne Wasseranteil. In diesem Artikel gehe ich auf die Herstellung von Salben ohne Wasser ein. Die im Rezept beschriebene Salbe ist im Prinzip ein Öl-Wachs- beziehungsweise Öl-Pflanzenfett-Gemisch. Das macht diese Art von Salbe relativ lange haltbar, je nachdem, welches Öl du verwendest.

Auf der Haut bildet die Salbe eine Fettschicht. Diese Fettschicht verhindert zum einen den Feuchtigkeitsverlust der Haut und erhöht zum anderen die Elastizität der oberen Hautschicht. Dadurch können die in der Salbe enthaltenen Wirkstoffe tief in die Hautschichten eindringen und ihre pflegende und heilende Wirkung entfalten.

Im Unterschied zu Salben, die mit pflanzlichen Fetten hergestellt werden, dringen Salben mit gereinigten Erdölen wie Vaseline oder Paraffin nicht oder nur sehr schlecht in die Haut ein. Dies liegt an ihrer Molekulargröße. Ihre Aufgabe besteht daher eher darin, als Schutzfilm zu dienen und die Haut abzudichten.

Die heilsamen Wirkstoffe in einer Salbe auf Paraffin-Basis werden jedoch nicht oder nur sehr schlecht von der Haut aufgenommen. Und mal unter uns gesagt, der Gedanke, mich mit Erdöl einzucremen, missfällt mir doch sehr. Dann doch lieber eine Salbe auf pflanzlicher Basis.

Was du wirklich brauchst

Die gute Nachricht vorweg: Du brauchst keine teure Laborausrüstung. Das meiste hast du wahrscheinlich schon zu Hause. Wichtiger als spezielle Geräte ist absolute Sauberkeit, damit deine Salbe nicht vorzeitig schlecht wird.

Für die Salbenherstellung brauchst du folgendes Zubehör:

  • Zwei feuerfeste Gläser (z. B. Bechergläser oder leere, saubere Marmeladengläser).
  • Einen kleinen Topf für das Wasserbad.
  • Eine Feinwaage, die auf das Gramm (oder idealerweise 0,1 Gramm) genau wiegt.
  • Einen Glasrührstab oder alternativ einen sauberen Holzspieß/Löffel.
  • Kleine, saubere Salbentiegel oder Döschen zum Abfüllen.

Die Grundzutaten für eine reine Fettsalbe:

Wie in der Einleitung erwähnt, besteht das einfachste Rezept der Welt aus nur zwei Zutaten:

  1. Ein hochwertiges Pflanzenöl: Das kann ein gutes Olivenöl, Mandelöl, Jojobaöl oder Sonnenblumenöl sein. Idealerweise ist dies bereits ein Kräuter-Ölauszug (Mazerat), aber dazu im nächsten Schritt mehr.
  2. Einen Konsistenzgeber: Der Klassiker ist Bienenwachs. Er gibt der Salbe die Festigkeit.

Optionale Zutaten für Variationen:

  • Pflanzliche Fette: (Vegan) Statt Bienenwachs oder zusätzlich, kannst du Sheabutter oder Kakaobutter verwenden. Sie machen die Salbe weicher.
  • Ätherische Öle: Für den Duft und zusätzliche Wirkung (z. B. Lavendel zur Beruhigung).
  • Vitamin E (Tocopherol): Ein paar Tropfen erhöhen die Haltbarkeit deines verwendeten Öls und verhindern, dass es vorschnell ranzig wird.

Die Basis: Kräuter-Ölauszug (Mazerat) herstellen

Ein Ölauszug, auch Mazerat genannt, ist die einfachste Art, die fettlöslichen Wirkstoffe aus Heilpflanzen zu gewinnen. Du kannst dafür frische oder getrocknete Kräuter verwenden.Wichtiger Tipp: Getrocknete Kräuter sind für Anfänger immer die sicherere Wahl. Frische Pflanzen enthalten viel Wasser, was das Mazerat schnell schimmeln lassen kann. Wenn du frische Kräuter (z.B. Rosmarin) verwenden möchtest, lasse sie unbedingt 1-2 Tage anwelken, damit ein Teil der Feuchtigkeit verdunstet.

Es gibt zwei Methoden, um dein Mazerat herzustellen:

Methode 1: Der Kaltauszug (Der langsame, sanfte Weg)

Dies ist die schonendste Methode, die allerdings Geduld erfordert.

  1. Fülle ein sauberes, trockenes Schraubglas etwa zur Hälfte oder zu drei Vierteln locker mit deinen (angewelkten) Kräutern.
  2. Gieße das Ganze mit deinem Basis-Öl (z.B. Oliven- oder Mandelöl) auf, bis alle Pflanzenteile vollständig und gut mit Öl bedeckt sind. Dies ist entscheidend, um Schimmel zu verhindern.
  3. Decke das Glas für die ersten 2-3 Tage nur mit einem Stück Küchenpapier und einem Gummi ab, damit Restfeuchtigkeit entweichen kann.
  4. Verschließe das Glas danach fest und stelle es für 3 bis 6 Wochen an einen warmen, aber nicht vollsonnigen Ort (z.B. eine Fensterbank, die nicht nach Süden zeigt).
  5. Schüttle das Glas alle 1-2 Tage sanft, um die Wirkstoffe zu lösen und Schimmel vorzubeugen.
  6. Nach der Ziehzeit seihst du das Öl durch einen Kaffeefilter oder ein feines Tuch ab.

Methode 2: Der Warmauszug (Die schnelle Methode)

Wenn du keine 4 Wochen warten möchtest, kannst du die Wirkstoffe mit Wärme schneller aus den Pflanzen lösen.

  1. Gib die Kräuter und das Öl (gleiches Verhältnis wie oben) in ein feuerfestes Becherglas.
  2. Stelle dieses Glas in einen Topf mit etwas Wasser (Wasserbad).
  3. Erwärme das Wasser langsam. Das Öl soll heiß werden, aber auf keinen Fall kochen oder frittieren! Eine Temperatur von 50-60°C ist ideal.
  4. Lasse das Öl so für 2 bis 3 Stunden im Wasserbad ziehen. Schalte den Herd zwischendurch aus und nutze die Restwärme.
  5. Lass das Öl abkühlen und seihe es anschließend wie beim Kaltauszug ab.

Dein fertiger Ölauszug ist nun die Basis für den nächsten Schritt.

Das Grundrezept: Salben herstellen in 4 einfachen Schritten

Wie in der Einleitung versprochen: Salben herzustellen ist wunderbar schnell und einfach. Sobald du dein Mazerat (den Ölauszug) vorbereitet hast, ist die eigentliche Salbenherstellung in 15-20 Minuten erledigt.

Das Grundrezept basiert auf einem einfachen Verhältnis von Öl und Wachs.

Die Faustregel für die Konsistenz:

  • Für eine weiche Salbe (fast wie eine Creme): Nimm 1 Teil Bienenwachs auf 10 Teile Öl (z. B. 10 g Wachs auf 100 ml Öl).
  • Für eine mittelfeste Salbe (klassisch): Nimm ca. 1 Teil Bienenwachs auf 8 Teile Öl (z. B. 12-15 g Wachs auf 100 ml Öl).

Hier sind die 4 Schritte, um deine Salbe herzustellen:

Schritt 1: Abwiegen und vorbereiten Stell dein Zubehör bereit (Becherglas, Wasserbad-Topf, Rührstab, Salbentiegel). Wiege dein Mazerat (Öl) und dein Bienenwachs (am besten als Pastillen oder geraspelt) im feuerfesten Becherglas genau ab.

Schritt 2: Im Wasserbad schmelzen Stelle das Becherglas in den Topf mit Wasser und erwärme es langsam. Das Bienenwachs schmilzt bei etwa 62-65°C. Rühre sanft um, bis das Wachs vollständig im Öl aufgelöst ist und du eine klare, goldene Flüssigkeit hast. Das Öl darf nicht kochen!

Schritt 3: Die Löffelprobe (Konsistenz prüfen) Nimm das Becherglas aus dem Wasserbad (Vorsicht, heiß!). Bevor du die Salbe abfüllst, machst du die „Löffelprobe“: Nimm einen kalten Löffel und tauche die Spitze kurz in die flüssige Salbe. Das Ölgemisch auf dem Löffel wird innerhalb von ein bis zwei Minuten fest. Jetzt kannst du die finale Konsistenz prüfen.

  • Zu weich? Gib das Glas zurück ins Wasserbad und füge noch 1-2 Bienenwachspastillen hinzu.
  • Zu fest? Gib das Glas zurück ins Wasserbad und füge noch einen kleinen Schuss Öl hinzu.

Schritt 4: Abkühlen, Rühren & Abfüllen Wenn die Konsistenz passt, lässt du die Salbe etwas abkühlen.

  • Wenn du ätherische Öle verwendest: Warte, bis die Salbe „handwarm“ ist (unter 40°C), sonst verfliegen die Öle. Gib jetzt 5-10 Tropfen pro 100 ml hinzu und rühre sie gut unter.
  • Abfüllen: Gieße die noch flüssige, aber nicht mehr heiße Salbe in deine vorbereiteten, sterilen Salbentiegel.
  • WICHTIG: Lasse die Tiegel offen stehen, bis die Salbe vollständig auf Zimmertemperatur abgekühlt ist. Deckel erst dann auflegen, wenn sie komplett fest ist, sonst bildet sich Kondenswasser und die Salbe schimmelt.
Luna Herbs_Wildkräuter Blog_Grundrezept: Salben herstellen in 4 einfachen Schritten1
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Grundrezept Salben

Gericht Naturkosmetik
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
Servings 110 ml

Kochutensilien

  • 1 Topf
  • 1 Schraubglas
  • 1 hitzebeständiger Untersetzer
  • 1 Becherglas

Zutaten

  • 100 g Pflanzenöl
  • 10 g Bienenwachs zerkleinert

Anleitungen

  • Fülle das Pflanzenöl und das Bienenwachs/Pflanzenfett in das Glasgefäß und erhitze dieses im Wasserbad. 
  • Da das Glas nicht direkt den Boden des Topfes berühren sollte, stelle das Glasgefäß auf einen Untersetzer im Wasserbad. 
  • Schmelze nun langsam und unter ständigem Rühren das Bienenwachs/Pflanzenfett im Pflanzenöl. Bienenwachs schmilzt bei einer Temperatur von etwa 65 Grad, Sheabutter bereits bei etwa 40 Grad. Das Wasser sollte auf keinen Fall zu heiß werden oder gar kochen.
  • Sobald das Wachs/Fett flüssig ist und sich gut mit dem Öl vermischt hat, kannst du die fertige Salbe in Gläser abfüllen. 
  • Wenn du deiner Salbe noch ätherische Öle hinzufügen möchtest, lasse die Salbe etwas abkühlen, damit die ätherischen Öle nicht sofort verdampfen.

Notizen

Ich habe kürzlich den Salbenofen für mich entdeckt und bin völlig begeistert. Daher möchte ich dir diese Entdeckung auf keinen Fall vorenthalten. Er ist handgefertigt und besteht aus Ton. Da Kerzen für die Erwärmung der Salbenmischung verwendet werden, ist die Herstellung der Salbe fast meditativ.
Zudem kannst du den Salbenofen leicht überall mit hinnehmen und direkt auf der Wiese deine Salben anrühren. 
Falls dich das auch interessierten sollte, findest du die Salbenöfen auf der Internetseite von Sabine Schörghuber.
 
 

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Heilsalbe mit Bienenwachs kochen

Jetzt kochen wir eine klassische Salbe, die du als Basis für fast alles verwenden kannst – eine wunderbare Wund- und Heilsalbe, je nachdem, welches Mazerat du verwendest. Ein Mazerat aus Ringelblume (Calendula) oder Kamille eignet sich hierfür perfekt.

Das Rezept (für ca. 100 ml Salbe):

  • 100 ml deines Kräuter-Ölauszugs (z. B. Ringelblumen-Mazerat)
  • 12-15 g Bienenwachs (in Pastillen oder geraspelt)
  • Optional: 5-10 Tropfen ätherisches Öl (z. B. Lavendel zur Beruhigung)
  • Optional: 1-2 Tropfen Vitamin E (Tocopherol) zur besseren Haltbarkeit des Öls

Die Zubereitung im Wasserbad:

  1. Desinfizieren: Reinige deine Salbentiegel und dein Rührstäbchen gründlich. Am besten spülst du sie kurz mit hochprozentigem Alkohol (mind. 70 %) aus und lässt sie an der Luft trocknen.
  2. Schmelzen: Gib die 100 ml Ölauszug zusammen mit den 12-15 g Bienenwachs in dein feuerfestes Becherglas.
  3. Erhitzen: Stelle das Glas ins Wasserbad und erwärme es langsam bei geringer Hitze. Rühre sanft um, bis das Bienenwachs komplett geschmolzen ist.
  4. Löffelprobe: Nimm das Glas aus dem Wasserbad. Führe die Konsistenzprobe mit einem kalten Löffel durch, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben.
  5. Abkühlen & Verfeinern: Lass die flüssige Salbe nun etwas abkühlen, bis sie „handwarm“ ist (unter 40°C). Wenn du die Salbe zu heiß lässt, verdampfen die wertvollen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle.
  6. Einrühren: Rühre jetzt (falls gewünscht) das Vitamin E und die ätherischen Öle sorgfältig unter.
  7. Abfüllen: Gieße die Salbe zügig in deine vorbereiteten, sauberen Tiegel.
  8. Aushärten lassen: Decke die Tiegel nicht ab! Lass die Salbe offen bei Zimmertemperatur vollständig auskühlen und fest werden. Dies kann 1-2 Stunden dauern.

Sobald die Salbe komplett fest ist, kannst du die Deckel aufschrauben, deine Tiegel beschriften – und fertig ist deine erste selbstgemachte Heilsalbe.

Rezepte & Variationen (Kräutersalbe, Schmerzsalbe & Co.)

Das Schöne am Salben-Machen ist: Sobald du das Grundrezept beherrschst, sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Öl-Wachs-Gemisch ist nur die Basis. Je nachdem, welchen Ölauszug du nimmst oder welche Fette du hinzufügst, kannst du ganz gezielte Heilsalben oder Pflegeprodukte herstellen.

Hier sind einige Beispiele und Inspirationen, was du als Nächstes ausprobieren kannst:

  • Für Verspannungen & Schmerzen: Wenn du eine intensiv wärmende Salbe für Muskelkater oder Nackenverspannungen suchst, ist das Rezept für die Selbstgemachte Chili-Salbe ideal.
  • Für die Fußpflege: Eine klassische Kräutersalbe, die müde Füße wiederbelebt und pflegt, ist der Fuß-Balsam mit Wacholder.
  • Als reichhaltige Pflege (Balsam & Butter): Für eine intensivere Pflegewirkung, besonders bei sehr trockener Haut, kannst du mit Fetten wie Sheabutter experimentieren. Diese sind die Basis für eine Feste Handcreme mit Lavendel (die eher einem Balsam-Riegel gleicht) oder eine Sahnige Body Butter.

Salbe mit Tinktur herstellen (Die Emulsions-Methode)

Manchmal möchtest du vielleicht Wirkstoffe in deiner Salbe haben, die sich nicht in Öl lösen, sondern nur in Wasser oder Alkohol – wie zum Beispiel die Gerbstoffe aus der Eichenrinde oder die Kieselsäure aus dem Schachtelhalm.

Diese Wirkstoffe findest du in Tinkturen (Alkoholauszügen) oder wässrigen Auszügen (Tees).

Das Problem: Wie du weißt, verbinden sich Öl (unsere Salbengrundlage) und Wasser (die Basis deiner Tinktur) nicht von allein. Wenn du sie einfach zusammenschüttest, trennt sich die Salbe nach kurzer Zeit.

Die Lösung: Wir brauchen einen Emulgator. Ein Emulgator ist ein „Vermittler“, der Öl und Wasser zu einer stabilen Verbindung (einer Emulsion) verbindet. Der natürlichste und einfachste Emulgator für die Salbenküche ist Lanolin (Wollwachs oder Wollfett, Lanolin anhydrid).

So stellst du eine Salbe mit Tinktur her:

Diese Methode ist etwas kniffliger als die reine Fettsalbe und erfordert genaues Arbeiten:

  1. Die Fettphase vorbereiten: Schmilz deine Öle, Fette (z. B. Sheabutter) und dein Bienenwachs wie gewohnt in einem Becherglas im Wasserbad. Gib nun auch das Lanolin hinzu und lasse es mitschmelzen.
    • Faustregel: Nimm etwa so viel Lanolin wie Bienenwachs.
  2. Die Wasserphase vorbereiten: Nimm ein zweites Becherglas und gib deine Tinktur oder deinen wässrigen Auszug hinein. Stelle dieses Glas ebenfalls ins Wasserbad und erwärme es.
    • WICHTIG: Beide Phasen (Fett und Wasser) müssen ungefähr die gleiche Temperatur haben, wenn du sie mischst (ca. 60–65 °C).
  3. Das Emulgieren (Vermischen): Nimm beide Gläser aus dem Wasserbad. Gieße nun die warme Wasserphase (Tinktur) in einem ganz langsamen, dünnen Strahl unter ständigem, kräftigem Rühren in die Fettphase.
  4. Das „Kalt-Rühren“ (Der wichtigste Schritt): Jetzt darfst du nicht aufhören zu rühren! Rühre die Mischung konstant weiter, während sie abkühlt. Du kannst das Becherglas dazu in ein kaltes Wasserbad stellen, dann geht es schneller. Du musst so lange rühren, bis die Salbe handwarm ist und eine cremige, homogene Konsistenz bekommt.
    • Warum? Wenn du zu früh aufhörst zu rühren, „bricht“ die Emulsion und das Wasser setzt sich am Boden ab.

Salben mit Wasseranteil sind pflegender und ziehen besser ein, da sie die Haut gleichzeitig mit Fett und Feuchtigkeit versorgen. Der große Nachteil: Sie sind durch den Wasseranteil viel kürzer haltbar als reine Fettsalben und müssen oft im Kühlschrank gelagert oder konserviert werden.

Extra: Vegane Salben herstellen (Ohne Bienenwachs)

Vielleicht möchtest du auf tierische Produkte verzichten oder hast eine Allergie gegen Bienenprodukte. Kein Problem: Du kannst Salben auch wunderbar rein pflanzlich herstellen.

Das Bienenwachs dient in der Salbe als „Konsistenzgeber“. Wenn du es weglässt, brauchst du eine pflanzliche Alternative, damit die Salbe fest wird. Die gängigsten Alternativen sind:

  • Beerenwachs: Es ist weicher als Bienenwachs und hat einen niedrigeren Schmelzpunkt. Es ergibt sehr geschmeidige, zart schmelzende Texturen.
  • Carnaubawachs: Es ist sehr hart und hat einen hohen Schmelzpunkt. Hier musst du sparsamer dosieren als beim Bienenwachs.
  • Candelillawachs: Es verhält sich ähnlich wie Bienenwachs, ist aber etwas glänzender und bindet Öle sehr gut.

Der Herstellungsprozess im Wasserbad bleibt genau der gleiche wie beim Bienenwachs-Rezept.

Hier ist mein bewährtes veganes Grundrezept:

Luna Herbs_Wildkräuter Blog_Grundrezept: Salben herstellen in 4 einfachen Schritten1
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Grundrezept vegane Salben

Gericht Naturkosmetik
Zubereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
Servings 110 ml

Kochutensilien

  • 1 Topf
  • 1 Schraubglas
  • 1 hitzebeständiger Untersetzer
  • 1 Becherglas

Zutaten

  • 20 g Pflanzenöl
  • 80 g Pflanzenfett z.B. Sheabutter

Anleitungen

  • Fülle das Pflanzenöl und das Bienenwachs/Pflanzenfett in das Glasgefäß und erhitze dieses im Wasserbad. 
  • Da das Glas nicht direkt den Boden des Topfes berühren sollte, stelle das Glasgefäß auf einen Untersetzer im Wasserbad. 
  • Schmelze nun langsam und unter ständigem Rühren das Bienenwachs/Pflanzenfett im Pflanzenöl. Bienenwachs schmilzt bei einer Temperatur von etwa 65 Grad, Sheabutter bereits bei etwa 40 Grad. Das Wasser sollte auf keinen Fall zu heiß werden oder gar kochen.
  • Sobald das Wachs/Fett flüssig ist und sich gut mit dem Öl vermischt hat, kannst du die fertige Salbe in Gläser abfüllen. 
  • Wenn du deiner Salbe noch ätherische Öle hinzufügen möchtest, lasse die Salbe etwas abkühlen, damit die ätherischen Öle nicht sofort verdampfen.

Notizen

Ich habe kürzlich den Salbenofen für mich entdeckt und bin völlig begeistert. Daher möchte ich dir diese Entdeckung auf keinen Fall vorenthalten. Er ist handgefertigt und besteht aus Ton. Da Kerzen für die Erwärmung der Salbenmischung verwendet werden, ist die Herstellung der Salbe fast meditativ.
Zudem kannst du den Salbenofen leicht überall mit hinnehmen und direkt auf der Wiese deine Salben anrühren. 
Falls dich das auch interessierten sollte, findest du die Salbenöfen auf der Internetseite von Sabine Schörghuber.
 
 

FAQ: Haltbarkeit, Lagerung & Anwendung

Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen, die beim Salben-Rühren auftauchen.

Wie lange ist meine selbstgemachte Salbe haltbar? Das ist die wichtigste Frage und hängt stark vom Rezept ab:

  1. Reine Öl-Wachs-Salben (Das Grundrezept): Da diese Salben kein Wasser enthalten, sind sie sehr lange haltbar. Die Haltbarkeit richtet sich hier fast ausschließlich nach der Haltbarkeit deines verwendeten Öls (dem Mazerat). Ein stabiles Öl wie Jojobaöl oder Olivenöl hält länger als ein empfindliches Öl wie Leinöl oder Wildrosenöl.
    • Richtwert: Bei sauberer Arbeit und guter Lagerung halten diese Salben mindestens 6 Monate bis zu einem Jahr. Du erkennst, ob sie schlecht ist, wenn sie ranzig riecht.
    • Tipp: Ein paar Tropfen Vitamin E (Tocopherol) im Rezept wirken als Antioxidans und verlängern die Haltbarkeit deines Öls.
  2. Salben mit Wasser/Tinktur (Emulsionen): Sobald Wasser im Spiel ist, steigt die Gefahr von Schimmel und Bakterien drastisch.
    • Richtwert: Ohne Konservierung (z. B. mit Alkohol oder speziellen kosmetischen Konservierern) sind diese Salben oft nur 1-4 Wochen haltbar und müssen unbedingt im Kühlschrank gelagert werden.

Wie lagere ich die Salben richtig? Lagere deine Salben immer kühl, trocken und dunkel. Licht und Wärme lassen die Öle schneller ranzig werden. Ein Medizinschrank, eine Schublade oder der Keller sind ideal. Salben mit Wasseranteil gehören (meistens) in den Kühlschrank.

Warum ist Hygiene so wichtig? Jeder Keim oder Wassertropfen, den du in deine Salbe bringst, verkürzt die Haltbarkeit drastisch. Arbeite immer mit sauberen Händen, desinfiziere alle Gläser, Rührstäbe und Tiegel (z. B. mit 70%igem Alkohol) und achte darauf, dass kein Wasser (Kondenswasser!) in die reine Fettsalbe gelangt.Wie wende ich die Salbe an? Entnimm die Salbe immer mit sauberen Fingern oder – noch besser – mit einem kleinen, sauberen Spatel. So vermeidest du, dass Keime von den Fingern in den Tiegel gelangen und die Haltbarkeit verkürzen.

Die besten Anbieter und Bezugsquellen

Als ich anfing, mich mit Wildkräutern und Naturkosmetik zu beschäftigen, wusste ich schlicht nicht, wo ich alle Rohstoffe, Zubehör und qualitativ hochwertige Wildkräuter am besten kaufen kann. Damit du dir die Suche nach den besten Anbietern sparen kannst, hab ich eine Liste mit meinen liebsten Bezugsquellen für Wildkräuter erstellt. 

Referenzen und weitere Links

Arnold Achmüller (2015) Wickel, Salben und Tinkturen
Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen

Mannfried Pahlow (2013) Das große Buch der Heilpflanzen
Gesund durch die Heilkräfte der Natur

Rudi Beiser (2020) Öle, Cremes und Salben aus Heilpflanzen

Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2014) Die Kräuter in meinem GartenUrsel Bühring (2020) Alles über Heilpflanzen
Erkennen, anwenden und gesund bleiben. Das Standardwerk komplett aktualisiert und erweitert

Noch mehr Wildkräuter für die Ohren

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