Melanie verrät dir ihre 7 goldenen Regeln, wie Du achtsam, nachhaltig und sicher an die Pflanzenschwestern in Wald, Wiese und Feld herantrittst.
Du erfährst in dieser Folge das Rüstzeug im wahrsten Wortsinn. Was du auf deinen Spaziergängen alles brauchst und welche unschlagbaren Tipps es zum Sammeln gibt, erläutert Melanie zum Abspeichern in Kopf und Herz. Ob du Anfänger*in oder Fortgeschrittene*r bist – diese Grundsätze dürfen gern mit dir ver-wachsen. Außerdem haben wir noch eine kleine Überraschung für dich.
Also – Jutesäckchen, Kräuterschere und Notizbuch gezückt und ab in die Botanik.
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🌱 Bestimmungsbuch Empfehlung:
Was blüht denn da von Margot Spohn* (Affiliate Link)
🌱 kostenlose Bestimmungsapps:
FloraIncognita
von der TU Illmenau mit tollen Anwendungsbeispielen.
Pl@ntnet, weltweites Gemeinschaftsprojekt. App ist in über 20 Sprachen erhältlich.
Dr. Markus Strauß hat die Stiftung EssbareWildpflanzenParks gegründet und möchte damit das Problem lösen, wo wir vor allem im urbanen Raum einfach Wildkräuter sammeln können.
Hier findest du die kostenlose Checkliste als Download
TRANSKRIPT
Die besten Tipps fürs Wildkräuter Sammeln
Ganz herzlich willkommen zu einer neuen Podcast Folge von Kraut im Ohr, deinem Wildkräuter Podcast. In der heutigen Folge wirst du erfahren was du zum Wildkräuter Sammeln benötigst und worauf du beim Sammeln achten darfst. Es gibt da nämlich egal ob du Anfänger oder bereits fortgeschrittene Pflanzenkennerin bist, ein paar grundsätzliche Regeln die du beachten darfst. Also los geht`s …
Das solltest du vor dem Sammeln von Wildkräutern bereits parat haben:
1. Das richtige Sammelbehältnis
Damit dein Sammelgut während des Sammelns schön und frisch bleibt kannst du sie luftig in einem Naturkorb aufbewahren. Ich verwende zum Sammeln auch sehr gerne die Baumwoll-Gemüse-Säckchen aus dem Supermarkt.
Gänzlich frisch bleibt das Sammelgut in einer Dose, die du mit einem feuchten Küchentuch ausgelegt hast. Solltest du die Kräuter nicht gleich nach dem Sammeln verarbeiten können, kannst du dein Sammelgut auch 1-2 Tage in dieser Dose im Kühlschrank aufbewahren.
2. Passendes Schneidewerkzeug
Damit meine ich eine kleine Gartenschere oder ein scharfes Messer mit dem du feste Pflanzenteile besser sammeln kannst. Die Schafgarbe hat beispielsweise einen ziemlich festen Stängel, der sich nicht leicht abbrechen lässt. Um die Pflanze daher so wenig wie möglich zu beschädigen oder gar die Wurzel mit herauszuziehen ist eine Schere sehr praktisch.
3. Ein Bestimmungsbuch UND/ oder eine Bestimmungsapp
Egal ob du Anfängerin/Anfänger oder bereits ein/e sehr Fortgeschrittene/r Kräuterkundige/r bist, es ist immer hilfreich ein Bestimmungsbuch dabei zu haben. Solltest du auf deiner Sammeltour ein Pflänzchen finden, dass du noch nicht kennst, kannst du es gleich nachschlagen.
Und beim nächsten Mal erkennst du es vielleicht bereits schon ohne Bestimmungsbuch. Zusätzlich gibt es tolle Pflanzen Bestimmungsapps, mit deren Hilfe du Wildkräuter oft sehr gut bestimmen lassen kannst. Mehr Tipps zu Büchern und Apps findest du in den Shownotes.
4. Ein Notizbuch und Stift
Ich empfehle dir, ein kleines Notizheft zu besorgen, in das du deine Pflanzenbeobachtungen hineinschreiben kannst. Das festigt das Wissen über die Pflanzen und du kannst immer wieder nachschlagen und zu Hause deine Notizen durchlesen. Dadurch legst du dir nach und nach ein eigenes Nachschlagewerk an.
Die Aufzeichnungen können dir dabei helfen, herauszufinden wann welches Kraut am besten zu ernten ist.
Beispielsweise kannst du Brennnessel Blätter im Frühling, Sommer und Herbst sammeln und dir dazu Notizen machen inwieweit sich die Pflanze im Geschmack und im Aussehen verändert.
Für diese Folge haben wir dir eine Checkliste als kostenlosen download erstellt. Mit Hilfe der Checkliste kannst du deine Notizen noch besser strukturieren. Ich liebe diese Liste und nutze sie selber super gerne.
Die besten Tipps fürs Wildkräuter-Sammeln
Nun wissen wir, was wir vor dem Sammeln bereit haben sollten. Nun geht aber los auf die Wiese. Hier wollen wir ein paar Wildkräuter sammeln. Damit uns hierbei keine unbekannten Pflanzen unter kommen und ausschließlich die schönsten und schmackhaftesten Blätter und Blüten im Körbchen landen möchte ich gerne meine goldenen Sammelregeln mit dir teilen. Wenn du diese beachtest, wird das
Erkenne die Pflanzen, die du sammelst
Ich hatte dich ja bereits vorgewarnt, dass ich mich diesbezüglich wiederholen werde. Nun werde ich mein Versprechen einlösen. Sammle nur was du 100% kennst. Nur so kannst du Verwechslungen mit giftigen Pflanzen sicher vermeiden.
Wenn du dir nicht ganz sicher bist, kannst du die Pflanze z.B. mit Hilfe eines Bestimmungsbuches bestimmen. Aber auch mit einem Bestimmungsbuch solltest Du nur dann die Pflanze sammeln, wenn Du sie 100% bestimmen kannst und jede Verwechslungsgefahr absolut ausgeschlossen ist.
Kenne die Pflanzen, die du sammelst
Kenne die Standorte, an denen die Pflanze wächst, die du gerne sammeln möchtest. Kenne auch im besten Fall den optimalen Sammelzeitpunkt, denn die Inhaltsstoffe variieren je nach Zeitpunkt. So haben beispielsweise Wurzeln eines Wildkrauts eine größere Heilkraft, wenn sie im Frühling oder Herbst gesammelt werden.
Sammle nur so viel, wie du benötigst
Denke an die Pflanzen, an die Tiere, die sich ggf. von der Pflanze ernähren und auch an dich. Denn wenn du beispielsweise die ganze Pflanze samt Wurzel entnimmst, oder aus Versehen herausrupfst, kommt sie im nächsten Jahr sicherlich in den meisten Fällen nicht wieder.
Im optimalen Fall, hinterlässt du die Sammelstelle so, dass nicht sichtbar ist, dass hier überhaupt Wildkräuter gesammelt wurden. Sammle achtsam und lass den Großteil der Pflanze stehen. So kann sie sich schnell erholen und du kannst auch bei der nächsten Sammelrunde hier wieder sammeln kommen.
Frische und junge Pflanzen schmecken am besten
Am leckersten und gehaltvollsten sind die frischen, jungen Blätter und Blüten der Pflanze. Sammle am besten die Blätter im oberen Drittel der Pflanze. Sieht das Wildkraut krank und schlapp aus, solltest du es besser stehen lassen. Auch angeknabberte Blätter und Blüten sind nicht mehr ganz so schmackhaft.
Hier besser nicht sammeln
Ränder von stark befahrenen Straßen sowie Ränder von konventionellen Äckern sind keine guten Sammelstellen. Anders sieht es bei Feldern aus, die nach Bio Standards bewirtschaftet werden und nicht mit Gülle oder Pestiziden gespritzt wird.
So pflückst du die Pflanzen am Besten
Zarte Blüten und Blätter knipst du einfach mit den Fingern ab. Für Pflanzen mit harten Stängeln oder Nesseln kannst du zu einem Messer oder einer Schere greifen. So verhinderst du durch allzu kräftiges Ziehen und Rütteln, dass die Pflanze unnötig verletzt wird oder du sogar die ganze Wurzel ungewollt mit herausziehst.
Achtsames Sammeln von Wildkräutern
Die beste Methode ist das achtsame Sammeln von Wildkräutern. Dabei achtest du bereits beim Sammeln ganz genau darauf, was in deinem Sammelkörbchen landet. Die Pflanzen werden sehr behutsam und einzeln gesammelt, statt einmal mit der Hand einen ganzen Büschel auszurupfen.
So verhinderst du gleich von Beginn an, dass dir eine Pflanze dazwischen rutscht, die du eigentlich nicht sammeln wolltest und verhinderst außerdem, dass die Pflanze beim Sammeln nicht unnötig verletzt wird.