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Pflanzensteckbrief – Lungenkraut

Blog Luna Herbs Wildkräuter_Pflanzensteckbrief Lungenkraut

Das Lungenkraut ist eine der ersten Wildkräuter, die uns mit ihren zarten Blüten beglücken. Ab März sehen wir das Lungenkraut an Wald- und Wiesenrändern stehen. Das Lungenkraut ist dabei eine der ganz wenigen Pflanzen, die mit zwei verschiedenen Blütenfarben strahlt. 

Warum das Lungenkraut mit zwei unterschiedlichen Blütenfarben aufwartet und was sonst noch in dieser tollen Pflanze steckt, liest du im nachfolgenden Pflanzensteckbrief.

Pflanzensteckbrief - Lungenkraut

NAME

Echtes Lungenkraut

Familie

Rauhblattgewächse / Boraginaceae

botanischer name

Pulmonaria officinalis

weitere Namen 

Bachkraut, blaue Schlüsselblume, Brunneschüsseli, Fleckenkraut, Güggelhose, Händschechrut, Hänsel und Gretel, Himmelschlüssel, Hirschkoze, Hirschkohl, Hirschmangold, Hosenschiffern, Königsstiefel, Lungenwurz, Schlotterhose, Schwesternkraut, Ungleiche Schwestern, Unser lieben Frauen Milchkraut, Waldochsenzunge

sammelzeit

März bis in den August hinein. Für Heilanwendungen von März und Mai

Blütezeit

März bis Juli

Erkennungsmerkmale

wuchshöhe

10 – 40cm

wurzeln

Rhizom

Stängel

Kantiger, raubbehaarter Stängel

Blätter

Wechselständig, Blätter sind hellgrün bis weiß gefleckt und behaart, glatter Blattrand, die Grundblätter sind fast herzförmig und gestielt, die Stängelblätter sitzen am Stängel, sind eiförmig und laufen am Ende spitz zu. 

Die Blätter sind zwischen 5 und 15 cm groß. Nur das echte Lungenkraut hat diese Blattzeichnung.

blüte

Rosa und violett blaue Blüten. Die Blüten bilden sich am Stängelende aus. Hier bilden 10-20 Blüten kleine Blütentrauben aus. Der Blütenkelch ist Trichterförmig.

Geruch

Die Blätter haben einen leicht balsamischen Duft, wenn das Blatt in den Fingern zerrieben wird.

geschmack

Der Geschmack ist leicht bitter und krautig.

typisch

Die Farbstoffe der Blüten, die Anthocyane wechseln von rosablühend ins blau Blühende. Die Farbe der Blüte verändert sich, sobald eine Biene oder Hummel die Blüte bestäubt hat. Zuvor sauer, reagiert der Zellsaft nach der Bestäubung basisch. Deswegen verfärbt sich die Blüte von rosa zu blau.

Für die Bienen und Hummeln ist dieser Farbwechsel eine gute Orientierung. Die Insekten können die nicht bestäubten Blüten über die ultraviolette Strahlung wahrnehmen und fliegen so direkt und zielstrebig zur noch nicht bestäubten Blüte.

Wissenswertes

vorkommen

Europa, Asien, westliches Amerika. Bis zu einer Höhe von 1300m

standort

Wächst auf feuchtem Boden, auf Lehm- und Tonböden, bevorzugt kalkreiche und nährstoffreiche Böden. Wächst am Waldrand, an Wiesenrändern, auch im Garten sehr leicht zu kultivieren. Mag es halbschattig bis schattig. Es steht oft in größeren Gruppen zusammen.

Verwendbare Pflanzenteile

Blüten, Blätter und Wurzel für die Heilanwendung. Junge Blätter können roh gegessen werden, junge und ältere Blätter wie Spinat zubereiten. Blüten sind ebenfalls roh essbar und eine wunderschöne Dekoration für jedes Gericht.

Verwechslungs-gefahr

Mit dem weichen oder dunklen Lungenkraut. Beide sind essbar und haben jeweils keine weißen Flecken auf den Blättern.

Heilanwendung

Besondere Inhaltsstoffe

Schleimstoffe, Saponine, Kieselsäure, Gerbstoffe, Allantoin, Flavonoide

Heilwirkung

Gewebefestigend, auswurffördernd, schleimbildend

Hilft bei

Halsschmerzen, Husten und Verschleimung, bei Blasenleiden. In der Volksmedizin wurde es bei Lungenleiden wie Tuberkulose verwendet. In der chinesischen Medizin wird die Pflanze ebenfalls bei Lungenleiden und für den Dickdarm verwendet. Gegen Durchfall. Die Kieselsäure wirkt gewebestraffend und ist generell gut für Haut, Haare und Knochen.

Anwendung

Das frische oder getrocknete Kraut wird als Tee bei Husten oder Durchfall getrunken. Der Tee eigene sich auch zum Gurgeln gegen Halsschmerzen. Hier ist vor allem ein Kaltauszug geeignet, weil in ihm mehr Schleimstoffen enthalten sind. Diese legen sich dann wie ein Schutzfilm auf die gereizten Stellen im Hals. Die Saponine im Kraut bewirken, dass sich der Hustenschleim gut abhusten lässt.

Nebenwirkungen

Keine bekannt. Auf einen Dauergebrauch ist jedoch abzuraten.

Magisches

Astrologisches

Das Lungenkraut wird Jupiter zugeordnet

blütenessenz

Thema: Selbstkritik, Verletzlichkeit, Vertrauen

Signaturlehre

Nach der Signaturlehre zeigen die Punkte auf den Blättern eine fleckige tuberkulöse Lunge an.

Volksglaube

Der Name „Unser lieben Frauen Milchkraut“stammt vom Glauben ab, dass Maria, die Mutter Gottes Muttermilch auf die Blätter des Lungenkrautes getropft hat.

Eine Augenweide für schattige Plätzchen

Das Lungenkraut hat einiges zu bieten. Für den Garten ist sie die perfekte Pflanze für schattige Plätze. Das Lungenkraut ist recht robust und hat nicht die aller größten Ansprüche an den Boden. Falls du also einen Garten hast, und eine schattige Ecke noch verschönern möchtest, kann ich dir das Lungenkraut nur wärmstens empfehlen. Hummeln wie Bienen lieben sie übrigens.

Ein junger Hüpfer in der Volksmedizin

In der Schulmedizin nicht weiter beachtet, ist das Lungenkraut in der Volksmedizin ein bekanntest Heilkraut. Nicht umsonst ist im botanischen Namen „officinalis“ enthalten. Es ist ein wundervolles und sanftes Kraut, das bei Husten und Bronchitis heilsam und unterstützend wirkt.

Vermutlich wurde das Lungenkraut von Paracelsus bekannt gemacht. In der von ihm entwickelten Signaturlehre wird davon ausgegangen, dass die Zeichnung der Blätter und die Farben der Blüten einen Hinweis darauf geben, dass mit diesem Kraut Lungenkrankheiten behandelt werden können. Und so wurde es tatsächlich in früheren Zeiten unter anderem bei Tuberkulose eingesetzt.

Heute wird es in der Volksheilkunde vor allem bei Husten angewendet. Die im Lungenkraut enthaltenen Saponine wirken schleimlösend, die Schleimstoffe reizlindernd und die enthaltene Kieselsäure gewebestärkend.

So verwendest du das Lungenkraut

Essbar sind alle Teile der Pflanze. Die Blüten verschönern mit ihren wunderschönen Farben jedes Gericht. Die Blätter sind ebenfalls essbar. Allerdings ist die Oberfläche der Blätter ein wenig pelzig rau. Ich schneide sie daher entweder roh ganz klein und gebe sie dann einem Salat hinzu oder ich gebe die kleingeschnittenen Blätter mit in die Pfanne oder in die Sauce. Es ist eines der Wildkräuter, von denen ich nicht mehr als eine kleine Hand voll pro Gericht verwende.

Für Heilanwendungen, kann das frische, blühende Kraut entweder frisch oder getrocknet als Tee getrunken werden. Hierfür nimmst du 2 TL frisches oder 1 TL getrocknetes Kraut, übergießt es mit 250ml heißem Wasser und lässt den Tee ca. 5 Minuten ziehen. Anschließend Schlückchen weise trinken. 

Wenn du die Schleimstoffe der Pflanze nutzen möchtest, kannst du aus dem frischen Kraut mit gleicher Menge auch einen Kaltauszug machen. Hierzu schneidest du das frische Kraut klein und lässt es für mehrere Stunden in 250ml kaltem Wasser ausziehen. Anschließend kannst du den Kaltauszug wieder Schlückchen weise zu dir nehmen.

Das Lungenkraut auf feinstofflicher Ebene

Die Blütenessenz des Lungenkrautes ist ein wahrer Mutmacher. Ich selber habe noch keine Erfahrung mit der Blütenessenz des Lungenkrautes gemacht. Aber hier findest du eine sehr schöne Beschreibung über die Wirkung auf der feinstofflichen Ebene. Und auch Heidi Brunner hat sich sehr schön zu dieser wunderbaren Pflanze in diesem Video geäußert. 

Ich würde mich freuen, wenn das Lungenkraut nach diesem Beitrag nun auch einen Platz in deinem Garten erhält. Wenn du Fragen hast, dann schreibe sehr gerne hier in die Kommentare. 

Referenzen und weitere Links

Mannfried Pahlow (2013) Das große Buch der Heilpflanzen Gesund durch die Heilkräfte der Natur

Margot Spohn (2015) Was blüht denn da – Original

Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2014) Die Kräuter in meinem Garten

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger (2015) Essbare Wildpflanzen
200 Arten bestimmen und verwenden

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