Es gibt Pflanzen, die eine große Wirkung haben, dabei aber ganz sanft sind. Solch eine Pflanze ist der Weißdorn. Bekannt für seine herzstärkenden Eigenschaften, bekommt man ihn heutzutage sogar in Drogeriemärkten als Nahrungsergänzungsmittel. Der Hagedorn, wie er auch genannt wird, ist aber auch eine der ganz großen Schutzpflanzen. Und vielleicht kennst du den Weißdorn auch aus dem Märchen Dornröschen?
Pflanzensteckbrief - Weißdorn
NAME
Weißdorn
Familie
Rosengewächse / Rosaceae
Botanischer Name
Crataegus L.
weitere Namen
Christdorn, Hagapfel, Hagedorn, Hagewiepkes, Heckendorn, Heinzelmännerchen, Mehlbaum, Mehlbeere, Mehldorn, Mehlfässchen, Müllerbrot, Weißheckdorn, Wibelken, Wubbelken, Wyßdorn, Zaundorn
sammelzeit
Blätter: zwischen April und Mai
Blüten: zwischen April und Mai
Beeren: zwischen September und Oktober
Blütezeit
April – Mai
Erkennungsmerkmale
wuchshöhe
3-5 Meter hoch
Blätter
Die Blätter wachsen wechselständig am Ast. Die Blätter sind leicht gestielt. Eine Besonderheit der Rosengewächse ist, dass alle Rosengewächse sogenannte Nebenblätter haben. Diese fallen mit der Zeit ab, so dass sie nicht immer zu sehen sind.
Die Blätter sind 2-5fach gelappt und jeweils spitz zulaufend. Das Endblättchen hat drei kleine Zähnchen. Die Blätter werden zwischen drei und sieben cm groß.
Die Blätter sind auf der Vorderseite sattgrün und glänzen leicht. Die Blattrückseite ist etwas heller und matt.
blüte
Die Blüten haben 5 weiße Blütenblättchen und viele Staubblättchen die teilweise leicht rosa sind. Der Eingrifflige Weißdorn hat 1 Griffel in der Blüte, der Zweigrifflige Weißdorn hat zwei Griffel in der Blüte. Die Blüten wachsen doldenähnlich und recht üppig am Strauch.
früchte
Im September und Oktober hängen kaminrote Beeren am Hagedorn. Diese sind maximal 1 cm groß und lang gestielt. Das Fruchtfleisch ist weiß und mehlig. Der Eingrifflige Weißdorn hat einen Samenkern in der Frucht, der Zweigrifflige Weißdorn hat zwei Samenkerne in der Frucht.
geschmack
Die Beeren sind ganz leicht süßlich und relativ mehlig.
typisch
Typisch für Crataegus L. sind die weißen Blüten im Frühling und die roten Beeren im Herbst.
Wissenswertes
vorkommen
Crataegus L. kommt in ganz Europa vor.
standort
Sonnigen Weg- und Waldrändern, in natürlichen Hecken zusammen mit Wildrose und Schlehe.
Verwendbare Pflanzenteile
Blüten – sie sind essbar und für Tee sehr gut geeignet
Blätter – für Tee
Beeren – ebenfalls für Tee oder Muß
Verwechsler
Mit dem Roten Weißdorn
Die Blätter sehen gleich aus, beide können heckenartig wachsen und beide tragen im Herbst rote Früchte.
Aber es gibt sie, die kleinen und feinen Unterscheidungsmerkmale. Und diese möchte ich nun mit dir teilen:
Crataegus L. hat im Frühling weiße Blüten, der Rotdorn hat rote Blüten
Er trägt im Herbst sehr viele rote Beerenfrüchte, der Rotdorn ist nur spärlich bestückt mit Beeren
Crataegus L. ist sehr verzweigt und wächst buschartig. Der Rotdorn ist etwas höher wächst eher baumartig.
Die gute Nachricht ist, dass auch die Beeren des Rotdorns essbar sind. Solltest du dich beim Sammeln also mal vergreifen, ist dies nicht so tragisch. Allerdings wird in der Naturheilkunde nur Crataegus L. verwendet.
Heilanwendung
Besondere Inhaltsstoffe
Oligomere Proanthocyanidine, Crataegussäure, ätherisches Öl, Trimethylamin, Gerbstoff, Saponine, Fructose, Aluminium, Kalium, Natrium, Calcium
Heilwirkung
herzstärkend, Herzschlag ausgleichend, beruhigt das Herz bei stressbedingten Ursachen
Hilft bei
Weißdorn verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße
Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Herzens erhöht.
Er wirkt entspannend auf die Gefäße und harmonisiert so den Blutdruck.
Weißdorn kann den Herz Rhythmus regulieren.
Eine Grippe kann oft auch auf das Herz schlagen. Crataegus L. stärkt das Herz und hilft einer Herzmuskelschwäche vorzubeugen.
Auch bei stressbedingten Ursachen unterstützt er das Herz.
Nebenwirkungen
nicht bekannt
Die Heilkraft des Weißdorns
Weißdorn ist eine ganz wundervolle Heilpflanze und ist vor allem für eine ganz besondere Fähigkeit bekannt.
Ein Sprichwort bringt die Wirkung auf den Punkt: „Der Weißdorn, das weiß jedes Kind, stärkt Herz und Nerven ganz geschwind“
In der Volksheilkunde wird der Weißdorn vor allem für seine unterstützende Wirkung auf das Herz sehr geschätzt. Und dass übrigens ganz ohne Nebenwirkungen.
So wird Weißdorn verwendet
Weißdorn wird klassischerweise in Form von Tee eingenommen. Dabei darf der Tee gerne langfristig eingenommen werden. Das kann er auch bedenkenlos da er keine Nebenwirkungen hat und sehr sanft wirkt.
Für den Tee können Blüten, Blätter und Beeren verwendet werden. bei einer Teekur würden üblicherweise 3 Tassen Tee über den Tag verteilt getrunken werden. Für den Tee benötigst du 1 TL getrocknetes Kraut und/oder Beeren, übergießt ihn mit kochendem Wasser und lässt den Tee ca. 15 Minuten zugedeckt ziehen. Anschließend schluckweise genießen.
Magisches zum Weißdorn
Weißt du noch was Dornröschen mit dem Weißdorn zu tun hat? Ich verrate es dir.
Um den Weißdorn herum ranken sich viele Märchen und Mythen. Er ist einer der ganz alten Schutzpflanzen. Als Hecke um Hof und Feld herum, sollte er alles Böse von abhalten. Hagedorn wurde der Weißdorn daher auch genannt.
Zusätzlich hatte der Weißdorn den Beinamen „Schlafbäumchen“. Denn er schütze einen, so dass man sorgenfrei schlafen konnte. Und hier kommt auch die Geschichte von Dornröschen ins Spiel. Denn die Spindel, an der sich Dornröschen stach war aus Weißdornholz gefertigt.
Weißdorn ist DIE Schutzpflanze. Er wehrt alles Böse ab und man sagt, dass er auch angstlindernd ist. Wenn ein Baby geboren wurde, legte man ihm oft ein paar rote Beeren mit ins Beet, die das Baby vor allem bis zur Taufe schützen sollten. Wohlhabendere Menschen ließen zum Schutz ganze Baby Wiegen aus dem Holz des Weißdorns fertigen.
Die Beeren bei sich getragen, sollen angstlindernd und beruhigend auf uns wirken. Du kannst sie in einem Schutzbeutel bei dir tragen oder aus dein Beeren eine Kette fertigen.
Referenzen und weitere Links
Mannfried Pahlow (2013) Das große Buch der Heilpflanzen Gesund durch die Heilkräfte der Natur
Margot Spohn (2015) Was blüht denn da – Original
Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2014) Die Kräuter in meinem Garten
Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger (2015) Essbare Wildpflanzen
200 Arten bestimmen und verwenden
Svenja Zuther (2010) Die Sprache der Pflanzenwelt
Begegnungen mit der Pflanzenseele – Signaturenlehre – Ganzheitliche Pflanzenheilkunde
Ursel Bühring (2020) Alles über Heilpflanzen
Erkennen, anwenden und gesund bleiben. Das Standardwerk komplett aktualisiert und erweitert