Mit Ingrid Kleindienst-John in die Welt der Hydrolate
Heute geht es um eine etwas vergessene Art und Weise, Pflanzen zu nutzen. Wir feiern die Elemente und zwar bei der Herstellung von Pflanzenwasser, die aus einem vermeintlich unscheinbaren Wiesenkraut eine ganz edle Anwendung macht.
Ein archaischer Vorgang: Die Pflanze entspringt der Erde, das Wasser kühlt und kocht, die Luft ist der Duft und das Feuer steht für Verwandlung. Pflanzenwässer finden Anwendung in Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen, in der Kosmetik- und Wellnessbranche, aber auch in der Küche. Für Menschen mit Allergien sind sie oft eine gute Alternative. Denn wir treffen auf die sanfte Wirkung von Pflanzen, die sich aus ihrem Innersten speist. Eine milde, aber sehr bemerkenswerte Kraft. Die Magie solcher Hydrolate bringt uns in dieser Folge Ingrid Kleindiest-John näher. Sie ist Expertin für Aromatherapie und in Österreich als “Aroma-Oma” bekannt.
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In dieser Folge sprechen wir darüber:
Was Hydrolate sind
Wie du selbst ein wenig damit experimentieren kannst
Die TOP 3 der Pflanzen zum Destillieren
Tipps zur Anwendung und Haltbarkeit
Hier findest du alle Infos zu Ingrid Kleindienst-John
Webseite: https://kleindienst-john.at
Facebook: https://www.facebook.com/ingrid.kleindienstjohn
YouTube: https://www.youtube.com/user/gucki849
Pflanzenwasser im Selbstversuch – gemacht von Mo
Hydrolate sind teuer und edel. Man kann sie aber auch mit Haushaltsutensilien in 1-2 Stunden selbst machen. Du verwendest sie
- zur Aromatisierung deines Leitungswassers
- zum esslöffel-weise Mitkochen unserer Rezepte
- für naturkosmetische und Wohlfühl-Zwecke
Für einen durchschnittlich großen Topf brauchst du
2 Handvoll Kräuter (am besten leicht angetrocknet)
Topf mit Dämpfeinsatz
Feuerfeste Schale
Topflappen oder Grillzangen
runde Metallschüssel
Schöpfkelle
Gefäße zum Auffangen des Wassers
gut verschließbare Flasche, ca. 0.75-1 l
So geht’s
Topf bodennah mit Wasser füllen.
Dämpfeinsatz mit Kräutern befüllen.
Feuerfeste Schale zum Auffangen des Hydrolats in die Mitte geben.
Eine rund geformte Metall-Schüssel ist als Kondensfläche nötig. Sie muß genau in die Laibung des Topfes passen.
Herd auf mittlere Temperatur stellen.
In die Metallschüssel stets KALTES Wasser einfüllen.
Nach einiger Zeit mit einer Schöpfkelle wieder entfernen, auffangen (bitte nicht weggießen, sondern Sammeln zum Blumengießen oder Kochen) und neues kaltes Wasser hinzufügen.
Nach einiger Zeit vorsichtig nachschauen, ob sich bereits Kondenswasser in der Schale sammelt.
In eine bereitgestellte Glasflasche mit Schraubverschluss via Trichter füllen. Achtung: Die Schale ist heiß, hier helfen Grillzangen oder schmale Topflappen, um sie aus dem Topf zu heben.
Die leere Schale erneut in den Topf geben und von oben wieder mit der Metallschüssel verschließen, die wir weiter stets mit kaltem Wasser befüllen.
Auf diese Weise entsteht nach ungefähr 1-2 Stunden rund 1 Liter Hydrolat.
Tipp: Das erste gewonnene Hydrolat nennt man auch den “Kuss”. Freu dich drüber und begieße ihn mit einem Kräuter-Likör. Das Ganze macht in (Frauen-)Gemeinschaft natürlich noch mehr Spaß. Seit dem 14. Jahrhundert sind sogenannte Wasserbrennerinnen belegt, die die Kunst der Pflanzendestillate beherrschten.
Das Hydrolat ist an dunklem Ort mindestens 1 Jahr lang haltbar.