Wenn von einer Tinktur die Rede ist, wird damit fast immer ein alkoholischer Pflanzenauszug gemeint. Es geht aber auch sehr gut ohne Alkohol. Zum Beispiel mit einem Oxymel. Denn gerade für Kinder oder Erwachsene, die Alkohol nicht vertragen, sind alkoholische Tinkturen definitiv nicht die erste Wahl. Wie du solch ein Oxymel herstellen kannst, zeige ich dir im folgenden Artikel.
Essig plus Honig = Oxymel
Ein Oxymel besteht aus Essig und Honig. Sowohl der Essig als auch der Honig haben bereits eine Vielzahl an positiven Eigenschaften. So hat Honig mehr als 200 Inhaltsstoffe, viele Spurenelemente und Mineralstoffe. Darüber hinaus wirkt Honig antibakteriell und wirkt konservierend. Natürlicher Essig, wie beispielsweise ein Apfelessig, wirkt antibakteriell, basisch sowie stoffwechselanregend. Bereits in der Antike wurde Oxymel als isotonisches Getränk von Sportlern eingenommen. Na dann muss es ja auch für uns in der heutigen Zeit super sein.
Die Kombination von Essig und Honig ist in der Tat schon alleine hochwirksam und gesund. Diese positive Wirkung kann nun zusätzlich durch die Inhaltsstoffe von Wildkräutern verstärkt werden. Das Grundrezept für das Oxymel ist sehr einfach. Du nimmst hierfür ein Teil Essig und ein Teil Honig und schüttelst alles gut. Alternativ kannst du auch 1 Teil Honig und 2 Teile Essig oder aber 2 Teile Honig und 1 Teil Essig für die Grundmischung verwenden.
Basis Rezept Oxymel
ZUTATEN
# 1 Teil Essig
# 1 Teile Honig
HERSTELLUNG
Beide Zutaten zusammen mischen und schütteln. Diese Mischung ist ca. 1 Jahr lang haltbar.
VERWENDUNG
Das Oxymel eigene sich hervorragend zur Weiterverarbeitung für ein pflanzliches Antibiotikum.
Daher habe ich dir im folgenden noch ein kleines Extra Rezept aufgeführt, das mich im letzten Jahr gesund über den Winter gebracht hat. Sowohl die ätherischen Öle von Thymian und Rosmarin als auch die Senfölglycoside im Meerrettich haben eine natürlich antibiotische Wirkung. Ingwer stärkt zusätzlich das Immunsystem und rundet dieses Oxymel ab.
Auf die Qualität des Birkenzuckers kommt es an
Wir kennen Birkenzucker auch unter dem Namen Xylit. Xylit wird entweder aus Mais oder aus Birken- und Buchenrinde gewonnen. Gerade deswegen ist es super wichtig auf die Qualität zu achten. Hier ist es zum einen wichtig, dass Xylit nachhaltig hergestellt wird sowie aus einer sehr guten Bioqualität besteht.
Ich persönlich möchte beispielsweise keinen Xylit aus genmanipuliertem Mais haben. Achte daher einfach beim Kauf darauf. Eine, wie ich finde gute Quelle für hochwertigen Birkenzucker findest du hier.
Qualitativ hochwertiger Birkenzucker ist dadurch recht kostspielig im Vergleich zu herkömmlichem Zucker. Für die Gesundheit lohnt es sich jedoch allemal, dafür etwas mehr Geld auszugeben. Für die Bonbons benötigen wir eh nicht viel 🙂
So nun kommen wir aber mal zum Rezept. Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachnachen.
Oxymel Tinktur zur Stärkung des Immunsystems
100 ml
15 Minuten
leicht
Hilfsmittel
- Brettchen + Messer
- Hohes Schraubglas
- Sieb
- Braunglasflasche
Zutaten
- 50ml Apfelessig
- 50ml Honig
- 1TL Rosmarin
- 5cm großes Stück Ingwer
- 5cm großes Stück Meerrettich
- Zwei Stängel Thymian
Zubereitung
- Der Honig wird zusammen mit dem Essig gut vermischt und in ein großes Glas gefüllt
- Thymian und Rosmarin werden ganz klein geschnitten
- Meerrettich und Ingwer werden klein geraspelt
- Nun werden alle Zutaten in das Oxymel gegeben. Wichtig ist, dass das gesamte Pflanzenmaterial gut bedeckt ist vom Oxymel. Sollte dies nicht der Fall sein, einfach noch ein wenig Essig und Honig hinzufügen, bis alles vom Oxymel bedeckt ist.
- Nun sollte das Glas mit einem Deckel verschlossen werden und an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden.
- Die Mischung zieht nun vier Wochen. In diesem Zeitraum wird das Glas immer mal wieder geschüttelt. Im besten Falle jeden Tag.
- Nach vier Wochen kann das pflanzliche Antibiotikum gefiltert und in eine dunkle Flasche gefüllt werden.
Anwendung
- Von dem pflanzlichen Antibiotikum können täglich bis zu 3x 20 Tropfen eingenommen werden.
- Das Oxymel ist ca. 6 Monate haltbar.
Hast du dieses Rezept schon ausprobiert?
Ich würde mich mega freuen wenn @lunaherbs auf einem der Bilder markierst und es mit @lunaherbs taggst.
Referenzen und weitere Links
Gabriela Nedoma (2017) Vergessene Heiltinkturen
Alkoholfreie Pflanzenextrakte und ihre heilkundlichen Anwendungen
Ursel Bühring (2016) Heilpflanzen-Kuren
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Ursel Bühring (2020) Alles über Heilpflanzen
Erkennen, anwenden und gesund bleiben. Das Standardwerk komplett aktualisiert und erweitert